Liebe
Schwestern, Brüder, Mütter, Väter, Cousins ersten bis tausendsten
Grades, Schwippschwagers, Bürgerinnen und Bürger, Freundinnen und
und Freunde. Voller Freude und mit etwas aufrichtiger Rührung räume
ich an dieser Stelle mal kurz einer Reihe von wunderbaren
Gastbloggern etwas Platz ein. Unsere überaus talentierten Freunde
Lorenz Ritter (Werbetexter), Sarah Brendel (Musikerin), Steffen
Richter (Journalist), Rainer Buck (Autor), Daniel Monninger
(Historiker und Texter), Jakob Friedrichs (Autor und Comedian) und
Jörn Schlüter (Musiker, Produzent, Schreiber für u.a. den Rolling
Stone) berichten in vom ihrem ersten Höreindruck betr. unseres neuen
Albums „IV:Revolution“, das ab sofort überall erhältlich ist.
Lorenz
Ritter ist Werbetexter. Außerdem schreibt er Zeitungskolumnen und
Songtexte und bloggt auf butterplanet.de. Er lebt und arbeitet höchst
zufrieden in Hamburg, ist musikalisch von Adam Ant und Joy Division
erzogen worden und hat vor etwa 100.000 Jahren mit Jens zusammen
Musik gemacht.
Don’t
try this at home
Es
gibt ja immer wieder Leute, die wissen wie’s geht. Die wissen, was
richtig ist und was falsch, und die vor allem einen Plan haben. Einen
Plan, wie man alles besser macht, und wie man kämpfen muss und wie
man die Revolution anzettelt. Überhaupt: Revolution. Im Namen
irgendeiner guten oder großen oder heiligen Sache fließt Blut, und
Hütten brennen und Paläste und Menschen verlieren ihren Kopf.
Revolutionen beendeten Ungerechtigkeiten und schaffen neue. Sie
machen die einen schlauer, die anderen reicher und wieder andere
ärmer. Oft die, die schon vor der Revolution nicht besonders viel
hatten. Manchmal fegen sie Regimes weg, manchmal schaffen sie Gutes,
manchmal schaffen sie Böses, manchmal schaffen sie einfach nur
etwas, das nicht besser ist als das, was vorher war, sondern anders.
Revolutionen verändern alles Mögliche, nur den Menschen, den alten
Blödmann, den haben sie noch nie verändert. Er hat immer noch einen
Plan. Er hat immer noch Recht. Er weiß immer noch, wie’s geht.
Selbst, wenn alles darauf hindeutet, das nichts mehr geht.
Jens Böttcher und das Orchester des himmlischen Friedens singen auch von der Revolution. Ihre Revolution heißt Liebe, und das ist nicht besonders neu, möchte man sagen. War da nicht was, 1968 in Woodstock? Und ungefähr 1944 Jahre vorher, in Galiläa? Natürlich war da was, und natürlich ist Liebe nicht neu. Gott bewahre! Aber natürlich wirkt sie revolutionär. Das wissen wir. Und natürlich wäre es ziemlich gut, wenn wir wüssten, wie das eigentlich geht: in Liebe zu leben. Zwei Blicke reichen, um das festzustellen: einer auf die Welt und einer auf sich selbst. Doch Jens singt nicht davon, wie die Revolution geht. Er singt davon, wie sie sich anfühlt.
Er singt davon, wie schon dem ersten Moment, in dem man sich entschließt, ihr zu folgen, das Scheitern innewohnt. Wie man sich dennoch geborgen und aufgehoben fühlt. Wie man Zweifeln ausgesetzt ist, wie man zaudert. Wie man sich von der Liebe zurückzieht weil man von der Realität immer und immer wieder eingeholt wird. Wie man in Depression versinken kann. Er singt vom Friedenmachen mit sich und mit der Welt. Er singt von hoffnungsvoller Melancholie, von Erkenntnis und Aufbruch und Überzeugung. Er singt von dem Gefühl, wenn Liebe endet. Von Trauer und Irrwegen, vom Verzeihen und Zueinanderfinden, von Erkenntnis, vom Ankommen und schließlich vom Verlust der Angst. Er singt von einer Liebe, die in jedem dieser Momente da ist.
Jens Böttcher und das Orchester des himmlischen Friedens singen auch von der Revolution. Ihre Revolution heißt Liebe, und das ist nicht besonders neu, möchte man sagen. War da nicht was, 1968 in Woodstock? Und ungefähr 1944 Jahre vorher, in Galiläa? Natürlich war da was, und natürlich ist Liebe nicht neu. Gott bewahre! Aber natürlich wirkt sie revolutionär. Das wissen wir. Und natürlich wäre es ziemlich gut, wenn wir wüssten, wie das eigentlich geht: in Liebe zu leben. Zwei Blicke reichen, um das festzustellen: einer auf die Welt und einer auf sich selbst. Doch Jens singt nicht davon, wie die Revolution geht. Er singt davon, wie sie sich anfühlt.
Er singt davon, wie schon dem ersten Moment, in dem man sich entschließt, ihr zu folgen, das Scheitern innewohnt. Wie man sich dennoch geborgen und aufgehoben fühlt. Wie man Zweifeln ausgesetzt ist, wie man zaudert. Wie man sich von der Liebe zurückzieht weil man von der Realität immer und immer wieder eingeholt wird. Wie man in Depression versinken kann. Er singt vom Friedenmachen mit sich und mit der Welt. Er singt von hoffnungsvoller Melancholie, von Erkenntnis und Aufbruch und Überzeugung. Er singt von dem Gefühl, wenn Liebe endet. Von Trauer und Irrwegen, vom Verzeihen und Zueinanderfinden, von Erkenntnis, vom Ankommen und schließlich vom Verlust der Angst. Er singt von einer Liebe, die in jedem dieser Momente da ist.
Dazu
spielt das Orchester des himmlischen Friedens so berührend wie auch
die Texte sind. Sie spielen, was Arschwackel-Rock,
Lagerfeuer-Romantik und Varieté hergeben. Mal breit und opulent mit
Streichern und Bläsern, mal klein uns zart mit Glockenspiel und
Gitarre. Den Weg, der zur Revolution führt, begleiten sie Schritt
für Schritt und Ton für Ton. 17 Lieder dauert er, eines baut auf
dem anderen auf, und am Ende führt uns der Weg ins Ziel. Doch wie
gesagt, das Album ist keine Handlungsanleitung. Jens beschreibt auf
„IV: Revolution“ sehr persönlich, wie sich diese Revolution
anfühlen kann. Und das ist tausendmal beeindruckender und
berührender als die millionste Verkündung einer revolutionären
Wahrheit. Und wunderschön ist es obendrein. Könnte man glatt mal
selbst ausprobieren.
Lorenz
Ritter
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